2014
Preisträger:innen
Eine große Ehre für den Mainzer Künstler, der trotz seiner noch jungen Laufbahn bereits auf zwei eigene Fernsehsendungen, vier Bühnenprogramme, Zeitungs- und Radiokolumnen und eine erfolgreiche Buchveröffentlichung zurückblicken kann. Seinen ersten Auftritt hatte Tobias Mann mit 12 Jahren – wie sich das für einen Mainzer gehört, natürlich im fastnächtlichen Treiben der Stadt. 1997 trat er als damals jüngster Fastnachter bei der Fernsehsitzung von «Mainz bleibt Mainz» auf. Eigentlich hatte Mann nicht den Beruf des Künstlers in Erwägung gezogen, wollte Betriebswirt werden. Doch richtig erfüllen konnte ihn sein BWL-Studium offensichtlich nicht. Er «war nie sonderlich Feuer und Flamme für dieses Studium gewesen», hat es aber aus Vorsicht «durchgezogen». Seine angefangene Doktorarbeit wollte er «entgegen dem Trend selber schreiben» doch die Zeit war nicht, und so steht die Promotion «Humor im Marketing» noch immer aus.
Heute schlägt Tobias Mann als quirliges, sprachliches wie musikalisches Allroundtalent mit seinem lausbubenhaften Charme und mit kritischem Blick einen Bogen zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und Philosophie, zwischen Wissenschaft und WorldWideWeb. In saukomischen Stand-Ups, spitzfindigen Statements, messerscharfen Analysen und witzig-hintersinnigen Liedern stellt sich Tobias Mann allen Fragen des Alltags und der Politik.
Spörk ist Politikwissenschaftler, hat als Journalist gearbeitet und spricht mehrere Sprachen: darunter spanisch, englisch, steirisch und deutsch. Trotzdem war es stets die Musik, die ihn am stärksten beschäftigte. Die Klarinette beherrscht er virtuos, er spielt hervorragend Ziehharmonika und Klavier – und auch dem Jazzgesang hat er drei Semester Studium gewidmet. 1991 entstand unter seiner Mithilfe das Musik-Kabarett-Ensemble «Landstreich», das sich der Satire und der neuen Volksmusik zuwandte. 2003 wurde das Quartett mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet. Noch im selben Jahr gründete Christof Spörk die alpine Weltmusik-Combo "Global Kryner", mit der er knapp 10 Jahre die grossen Hallen bespielen und das Musik-Business von einer anderen Seite kennen lernen durfte.
2011 gelang Spörk mit seinem Solo-Debut «Lieder der Berge» eine fulminante Rückkehr zu Satire, Volksmusik und Kleinkunst. Ein Programm voller Witz und musikalischer Vielfältigkeit, in dem Wurzeln und Herkunft nicht verleugnet wurden, der satirische Blick sich aber weit über die Thujenhecken, Lärmschutzwände und Schneekanonen hinweg hinaus in die Welt richtete. Noch im selben Jahr wurde Spörk dafür mit dem «Österreichische Kabarettpreis in der Kategorie Programm» ausgezeichnet. 2012 folgt das zweite Solo, benannt nach dem weststeirischen Bergdorf: «Edelschrott» – ein Titel, der viel Platz für kritische Assoziationen birgt. Als Solist kombiniert Christof Spörk gekonnt Satire mit lateinamerikanischen Rhythmen, Klassik, Klezmer-Musik,Volksliedern und Schlagern. Mit seiner enormen musikalischen Bandbreite nähert sich der vielseitige Künstler nahezu spielerisch den grossen Themen unserer Zeit: Spörk erklärt unter anderem, wie man mit den Eckdaten der Weltgeschichte im Kreis fahren kann, warum die Europäer reif für einen chinesischen Statthalter sind und was die Quoten mit den Medienkonsumenten anrichten.
Es gibt wenig Kabarettisten, die sich so virtuos auf die Schweiz eingelassen haben wie der 1952 in Eisenach (D) geborene Thomas C. Breuer. Als einer der wichtigsten Vertreter des Wortkabaretts alter Schule in der Tradition von Hanns Dieter Hüsch fühlt er seit 30 Jahren den Eigenheiten unserer Eidgenossenschaft auf den Zahn. In Kabarettprogrammen wie «Haben Sie Ihr Natel ausgeschaltet?» (2001), «Schweizfahrer» (2005), «Schweizerreize» (2012) oder in seiner satirischen Textsammlung «Gubrist, mon amour» (Schweizer Knapp-Verlag) legt er Helvetien liebevoll auf die Couch und durchleuchtet sie mit seinen berüchtigten Sprachrochaden.
Für den Salzburger Stier, den bedeutendsten Preis deutschsprachiger Rundfunkanstalten, empfahl sich Thomas C. Breuer als Radio-Satiriker im SWR und WDR. In der Schweiz war er mit seinen Glossen schon früh auf SRF 3 zu hören. Auf SRF 1 ist er heute Ensemblemitglied des Kult-Formats «Zytlupe» und seit 2008 Dauergast im monatlichen Satiremagazin «PET». Thomas C. Breuer ist ein Experte für Realsatiren, ein Wortverdreher mit Sinngewinn, und last but not least ein Könner auf der Mundharmonika. Der Wahlschweizer ohne Stimmrecht wurde von der Jury des Salzburger Stiers einstimmig zum Preisträger 2014 gewählt.